Martin K.

Name:

Martin K.

Alternative Namen:

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Geburtsdatum / -ort:

28.08.1938

Wohnort:

Brandenburg - Görden

Beruf

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Verwandschaftsverhältnisse:

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Emigration am / nach:

-
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Deportation am / nach:

- , Landesanstalt Brandenburg-Görden
- /

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Anderes Schicksal:

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Todesdatum: / Todesort:

19.10.1940, Landesanstalt Brandenburg-Görden

Anmerkung:

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Quellennachweis:

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Martin K. wurde am 28. August 1938 in einem Ort der früheren Grafschaft Schaumburg geboren. Der Sterbeurkunde ist zu entnehmen, dass er am 19. Oktober 1940, also im Alter von 2 Jahren, in der Landesanstalt Brandenburg-Görden verstorben ist. Hier war im Sommer 1940 eine so genannte »Kinderfachabteilung « eingerichtet worden. Martin war einer von ca. 150 Patienten im Kleinkindesalter, die ihren Aufenthalt dort nicht überlebten. Vermutlich liegen seine sterblichen Überreste im Kindergräberfeld auf dem Klinikgelände.

Martin war ein Opfer der »Kindereuthanasie «. Dieses Mordprogramm wurde 1939 von Medizinern und dem Reichsinnenministerium unter der Leitung der NSDAP entwickelt.  Es zielte darauf ab, psychisch und körperlich beeinträchtigte Kinder und Jugendliche in dafür geschaffenen Einrichtungen systematisch zu töten. Eigens dafür ausgesuchte medizinische Gutachter entschieden nach Aktenlage über die Einweisung der Kinder in die „Kinderfachabteilungen«.

Im Fall von Martin veranlasste das zuständige Gesundheitsamt in Rinteln seine Verlegung in die Landesanstalt Brandenburg-Görden und die Benachrichtigung der Eltern. Aus Gründen der Verschleierung wurden medizinische Gründe für die Verlegung angegeben.

Die Tötungen erfolgten mittels überdosiert verabreichter Beruhigungsmittel oder Nahrungsentzug.

Die Angehörigen wurden mit einem standardisierten Schreiben über die Verschlechterung des Gesundheitszustandes informiert. Wenige Tage später erhielten sie dann die Todesnachricht.