Anna Frank

Name:

Anna Frank

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

16.11.1880
in Meerbeck

Wohnort:

Meerbeck

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

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Emigration am / nach:

-
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Deportation am / nach:

28.07.1942, Theresienstadt, Ghetto
- /

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Anderes Schicksal:

Für tot erklärt.

Todesdatum: / Todesort:

08.05.1945, Auschwitz

Anmerkung:

Ist taubstumm; am 1.6.1942 noch in Meerbeck. 1942 Entlassung aus der Schaumburg-Lippischen Staatsangehörigkeit

Quellennachweis:

StABü L 4 Nr. 2007

Anna Frank, geboren am 16.11.1880, wohnte im elterlichen Wohnhaus Nr. 32 in Meerbeck; sie war ebenso wie ihre Schwester Flora taubstumm.
Ihre Vorfahren jüdischen Glaubens sind mit Beginn des 19. Jahrhunderts in diesem Ort nachzuweisen. Ihr Urgroßvater war der Schlachter Abraham Heine. Ihr Großvater Aaron Frank war als „Handelsmann“ und Schlachter tätig. Sein Sohn Heine (gestorben am 16. 07. 1911) heiratete am 26. Mai 1875 Henriette Vogelier (gestorben am 24. 09. 1919), die aus Arle in Ostfriesland stammte. Das Ehepaar Frank hatte insgesamt drei Töchter; neben Anna und Flora gab es noch Minna (geboren am 16. 11. 1877).
Anna Frank konnte sich in ihrem Umfeld gut durch Zeichensprache verständlich machen. Sie war eine geschickte Näherin und arbeitete bis 1938 zeitweise für das Kaufhaus Lion in Stadthagen, das ihr eine Nähmaschine zur Verfügung stellte.
Ein besonderes Vertrauensverhältnis bestand zwischen Anna und der Familie Schweer (Haus Nr. 15). Herr Schweer war ihr Vormund und bewirtschaftete auch das zum Haus Nr. 32 gehörende Ackerland „Auf der Loge“.
Er konnte ebenso wie einige weitere Bekannte im Ort nicht verhindern, dass sie am 28. 07. 1942 von Polizisten beschimpft und verhaftet wurde. Sie hatte bereits in den Monaten davor den Davidstern an ihrer Kleidung tragen müssen.
Anna wurde im Alter von 61 Jahren über die Sammelstelle in Bielefeld nach Münster verbracht und von dort am 28.07. 1942 nach Theresienstadt deportiert. Nach Auskunft der dortigen Gedenkstätte wurde sie am 15. 05. 1944 mit dem Transport Nr. Dz.-2158 nach Auschwitz gebracht.
Es ist nicht bekannt, wann sie gestorben ist; gewiss ist nur, dass sie das Vernichtungslager nicht überlebt hat.
Der Besitz der Familie Frank wurde nach dem Krieg von der jüdischen Vermögensverwaltung für Deutschland verkauft. Das Haus Nr. 32 in Meerbeck steht heute nicht mehr.
Auf dem Friedhof in Meerbeck erinnert ein Gedenkstein an Anna Frank.