Emil Berl
Name:
Emil Berl
Alternative Namen:
-
Geburtsdatum / -ort:
30.10.1880
in Merzig
Wohnort:
Bückeburg
Beruf
Kaufmann
Verwandschaftsverhältnisse:
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Emigration am / nach:
-
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Deportation am / nach:
-
- /
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Anderes Schicksal:
-
Todesdatum: / Todesort:
16.06.1933, Bückeburg
Anmerkung:
Verstarb am Herzschlag
Quellennachweis:
StABü Dep. 9 E Acc. 3/92 Nr. 81, Dep. 41 Acc. 9/91 Nr. 44
Emil, Grete, Helga und Horst Berl
Lange Straße 66 direkt an Kreuzung mit der Schulstraße und gegenüber der Stadtkirche befand sich das Webwarengeschäft von Emil Berl, Inhaber der Firma A. Lewkonja. Der Boykott jüdischer Geschäfte zum 1. April 1933 und der planmäßig sich steigernde wirtschaftliche Druck auf die jüdischen Geschäftsleute der Stadt überstiegen die Kräfte des herzkranken Emil Berl. Als er sich angesichts des wirtschaftlichen Ruins ins Rathaus begab, wo er Unterstützung beim judenfreundlichen Bürgermeister Karl Wiehe erhoffte, erlitt er einen Herzinfarkt und verstarb noch im Rathaus am 16.6.1933.
Das Webwarengeschäft wurde jetzt von Berls Witwe Grete weitergeführt. Doch im Sommer 1935 sah sie sich zu einer Geschäftsaufgabe gezwungen. In der Regel ging einer Geschäftsschließung ein Räumungsverkauf voraus. Doch im Falle Berl sollte dieser Ausverkauf von vornherein verboten werden. Da er gewerberechtlich nicht zu begründen war, ließ Landrat Gebbers auf Antrag des stellvertretetenden Bückeburger NS-Bürgermeisters Eggers erklären, dass die öffentliche Sicherheit durch die zu erwartende Beunruhigung der Bevölkerung gefährdet sei. Doch das Reichswirtschaftsministerium belehrte den Landrat, dass es nicht seine Sache sei, wirtschaftliche Verhältnisse durch polizeiliche Verfügungen zu regeln, und hob dieses Verbot wieder auf.
Grete Berl verließ Bückeburg im Oktober 1935 und verzog nach Berlin. Später wanderte sie mit ihren Kindern nach Sao Paulo in Brasilien aus.
Am 16.3.2007 wurden vor dem ehemaligen Kaufhaus Berl vier Stolpersteine für Emil, Grete, Helga und Horst Berl verlegt.