Karl Schmitz

Name:

Karl Schmitz

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

14.04.1906
in Stadthagen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Viehhändler

Verwandschaftsverhältnisse:

Sohn der Johanna Schmitz, Ehemann von Else schmitz, Vater von Werner Schmitz

Emigration am / nach:

00.00.1937
Argentinien

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

07.10.1977, Buenos Aires

Anmerkung:

1934 - 1937 zur Synagogengemeinde Stadthagen gehörig

Quellennachweis:

StABü L 102 b Nr. 1722

Karl und Else Schmitz

Karl Schmitz wurde am 14. April 1906 in Stadthagen geboren. Seine Eltern waren der Viehhändler Philipp Schmitz und seine Frau Johanne, geb. Lilienfeld. Sie wohnten in Stadthagen in der Probsthäger Straße 1, wo sich hinter dem Wohngebäude auch Einrichtungen für die vom Vater betriebene Viehhandlung befanden. Karl besuchte die Grundschule und danach die damalige Höhere Schule für Jungen. 1922 ging er - wahrscheinlich zur Ausbildung - nach Schötmar/Lippe (heute Bad Salzuflen) und 1925 nach Vehlen (heute Obernkirchen). Ende der 20-er Jahre begann er - wie einst sein 1917 verstorbener Vater vor ihm -, vom elterlichen Anwesen aus eine eigene Viehhandlung zu betreiben. 1929 heiratete er Else Meyer aus Frille (geboren am 7. August 1907). Ihr Sohn Werner wurde am 9. November 1931 geboren. Mit der Veränderung der politischen Situation im Jahr 1933 wurde durch die Einziehung bzw. die Nichtverlängerung seines Reisegewerbescheines die Grundlage für seine wirtschaftliche Existenz zerstört. Dennoch zog sich die geplante Auswanderung nach Argentinien noch bis Ende 1937 hin. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde das Anwesen an der Probsthäger Straße verkauft.
In Argentinien erhielt die Familie einen Wohnplatz in der Kleinstadt Monigotes, ca. 600 km nordwestlich von Buenos Aires im kargen Inneren des Landes. Dort blieb sie bis 1955, obwohl die ungewohnte Landarbeit und das Klima für alle erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich brachten. 1940 und 1942 wurden noch zwei Töchter geboren, Juana und Ester.
Ab 1949 bemühte sich Karl Schmitz sowohl um eine Restitution seines Eigentums in der Probsthäger Straße bzw. um einen finanziellen Ausgleich für die Tatsache, dass der Verkauf nicht freiwillig geschah, als auch um eine Entschädigung für die beruflichen und gesundheitlichen Benachteiligungen aufgrund der allgemeinen Diskriminierung und der dadurch erzwungenen Auswanderung. Die Restitution zog sich quälend lange hin. Schließlich erhielt er eine finanzielle Entschädigung. 1968 wurde ihm darüber hinaus wegen erlittener Nachteile durch Zwangsausweisung und beruflicher Behinderung ein finanzieller Nachteilsausgleich vom Regierungspräsidenten in Hannover gewährt.
Parallel dazu beantragten die Eheleute Schmitz beim damaligen Landkreis Schaumburg-Lippe ihre Wiedereinbürgerung. 1975 wurde diese vom Regierungspräsidenten in Hannover durch Aushändigung der entsprechenden Urkunden in der Deutschen Botschaft in Argentinien vollzogen. Karl Schmitz verstarb am 7. Oktober 1977 in Buenos Aires. Seine Frau Else bezog danach eine Witwenrente. Sie verstarb am 3. September 1996 in Villa Ballester (Buenos Aires).