Lina Brill

Name:

Lina Brill
geb. Vollweiler verw. Mezger

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

23.03.1883
in Schluchtern

Wohnort:

Rinteln

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Ehefrau des Isidor Brill in Rinteln, Kennkarte 1940 keine Ehe vermerkt. Sohn Martin Mezger aus 1. Ehe, lebt 1942 in Frankreich

Emigration am / nach:

-
-

Deportation am / nach:

31.03.1942, Warschau, Ghetto
- /

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Anderes Schicksal:

Für tot erklärt

Todesdatum: / Todesort:

-

Anmerkung:

Verwitwete Mezger. Gilt im Juni 1942 als "abgeschoben", siehe Liste Gymn. Rinteln

Quellennachweis:

StABü H 44 Nr. 89 u. 128; H 44 Acc. 2003/042 Nr. 50, Kennkarte, StA Rinteln Rep 5 1,247 6-8 Bd. 3, S. 411 http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de848341

Isidor und Lina Brill
Isidor Brill wurde am 24.05.1883 geboren; er stammte aus einer schon lange in Rinteln ansässigen jüdischen Familie.
Unmittelbar nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 startete die SS in Rinteln eine Vergeltungsaktion gegen prominente männliche Mitglieder der jüdischen Gemeinde der Stadt. Neben Arnold Arensberg, Wilhelm Lehmann, Gustav Rosenthal, Georg Loeb und Herrmann Heinemann wurden auch die Brüder Albert und Isidor Brill verhaftet und ins KZ Buchenwald verschleppt. Isidor Brill wurde dort ermordet. Er war das erste Rintelner Todesopfer des antisemitischen Terrors der Nationalsozialisten.
Seine Frau Lina Brill, geb. Vollweiler, lebte nach seinem Tod weiter in dem Haus Dauestraße 1. Im Zuge der Vorbereitung der Judendeportationen wurde dieses Haus zum „Judenhaus“ erklärt, d. h. sieben weitere jüdische Bewohner Rintelns mussten hier einziehen. Am 28. März 1942 mussten sich alle noch verbliebenen Bewohner Rintelns einschließlich Lina Brill an dieser Stelle einfinden. Unter Bewachung der örtlichen Polizei und vor den Augen der Anwohner bestiegen sie einen Omnibus, der sie in die Gartenbauschule Hannover-Ahlem und von dort aus ins Warschauer Ghetto brachte. Alle 24 Menschen, die gezwungen wurden, hier ihren Weg in die Vernichtungslager anzutreten, haben die Shoah nicht überlebt.