Louis Leeser
Name:
Louis Leeser
Alternative Namen:
-
Geburtsdatum / -ort:
00.00.1882
Wohnort:
Röcke
Beruf
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Verwandschaftsverhältnisse:
Landwirt, Ehemann der Rosa Leeser
Emigration am / nach:
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Deportation am / nach:
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- /
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Anderes Schicksal:
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Todesdatum: / Todesort:
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Anmerkung:
Beabsichtigt 1936 Emigration nach Südamerika. Ein Louis Leeser, Cammer, ist 1935 als Viehhändler verzeichnet - vgl. StABü L 102 a Nr. 1762 - und galt 1938 als "seit einigen Jahren verstorben", vgl. StABü L 121 a Nr. 2357.
Quellennachweis:
StABü L 102 a Nr. 1781; L 121 a Nr. 2357; L 102 a Nr. 1762
Louis und Rosa Leeser
Louis Leeser wurde 1882 in der damals selbstständigen Gemeinde Röcke geboren und wohnte dort im Haus Nr. 63. Er übte den Beruf eines Viehhändlers aus und war außerdem als Schlachter tätig. Seine Ehefrau Rosa, geb. Heine, kam 1895 in der damals eigenständigen Gemeinde Quetzen (heute Ortsteil der Stadt Petershagen in Nordrhein-Westfalen) auf die Welt.
Nach Beginn der nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen gegen Deutsche jüdischen Glaubens im Deutschen Reich mussten sie ihre Wohnung in Röcke offensichtlich sofort räumen und nahmen Zuflucht bei ihren Verwandten Erna und Albert Leeser – Louis‘ Bruder – in Vehlen. Da sie sich dort nicht offiziell anmeldeten, wurde ihre Anwesenheit erst Anfang 1939 im Rahmen einer systematischen Erfassung der jüdischen Bevölkerung amtlich festgestellt.
Am 03. 09. 1939 erhielten Rosa, Erna und Albert Leeser ihre Einreisevisa für Bolivien und flüchteten bald danach aus Deutschland. Louis mussten sie – wohl aus gesundheitlichen Gründen – zurück lassen.
Albert und Erna Leesers Haus wurde an den Bergmann Ernst Vogt aus Vehlen mit der für die damalige Zeit sehr ungewöhnlichen Bedingung verkauft, Louis ein Wohnrecht darin einzuräumen. In amtlichen Unterlagen der Gemeinde vom 01. 07. 1941 zur Aktualisierung der bereits im Jahr 1939 einmal erfassten jüdischen Bevölkerung ist ohne Angabe des Sterbedatums vermerkt, dass Louis Leeser zwischenzeitlich verstorben war. Sein Bestattungsort ist ebenfalls unbekannt.
In der Entschädigungsakte im Staatsarchiv Bückeburg für das Ehepaar Rosa und Louis Leeser ist nachzulesen, dass Louis das Hausgrundstück in Röcke seiner Ehefrau Rosa vererbt hatte, so dass sie nach 1945 von Bolivien aus einen Rückerstattungs- und Entschädigungsanspruch gegen den bis heute namentlich nicht bekannten Erwerber geltend machte.
Über Rosa Leesers Leben in Südamerika und auch zu ihrem Sterbedatum gibt es keine Informationen.