Paul Leeser

Name:

Paul Leeser

Alternative Namen:

Jerome

Geburtsdatum / -ort:

10.02.1921
in Hamborn

Wohnort:

Rinteln

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Sohn von Louis Leeser u. Henriette geb. Samuel

Emigration am / nach:

00.00.1937
Cincinnati Ohio USA

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

22.12.1981, Fairfield, Butler, Ohio, USA

Anmerkung:

Bei der Progromnacht 11/38 als Jude verhaftet, siehe Liste Gymn. Rinteln

Quellennachweis:

StA Rinteln Rep 5 1,247 6-8 Bd. 3, S. 386, StABü L 4 Nr. 7902; H 44 Nr. 89, Zeugnisse 31/32, http://www.ancestry.com/genealogy/records/paul-jerome-leeser_186940330

Louis (Ludwig) und Henriette Leeser


Louis (auch Ludwig genannt) Leeser wurde am 23. 08. 1884 in Evesen geboren. Er war verheiratet mit Henriette Leeser, geb. Samuel, die am 23. 06. 1888 in Köln zur Welt kam. Sie betrieben in Rinteln am Marktplatz 1 einen bei den Rintelner Einwohnern sehr beliebtes Textilgeschäft. Louis war Mitglied der SPD.
Ihre Söhne Paul und Werner wurden am 10. 02. 1921 bzw. am 25. 04. 1922 geboren. Beide besuchten das Rintelner Gymnasium. Dort wurden sie während der NS-Zeit ausgegrenzt; sie mussten mit einem weiteren jüdischen Schüler als einzige am Samstag zum Unterricht erscheinen, während alle anderen Mitschüler als Mitglieder der HJ schulfrei hatten.
Henriette war Vorsitzende des etwa 20 Mitglieder umfassenden „Jüdischen Frauenbundes“.
Am 27. Juli 1935 wurde der Laden von Einwohnern mit Gegenständen beworfen und mit antisemitischen Parolen beschmiert. Leesers wurden als jüdische Familie beschimpft. In einem Polizeibericht wurde dieser zuletzt genannte Vorfall als „kleine Demonstration gegen Juden“ bezeichnet.
Louis und Henriette erkannten vor diesem Hintergrund die heraufziehenden lebensbedrohlichen Gefahren für Juden in Deutschland und bemühten sich um die Ausreise. 1937 gelang es der Familie, „aus politischen Gründen“ in die USA (Cincinnati/Ohio) auszuwandern.
Dort verstarben Louis am 19. 02. 1967 und seine Frau Henriette am 02. 01. 1973 sowie die Söhne
Werner und Paul im Jahr 1975 bzw. am 22. 12. 1981.
Werner Leeser kam als amerikanischer Soldat unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg noch einmal nach Rinteln; eine eventuelle Rückkehr hierher kam für ihn und die übrige Familie Leeser offensichtlich nicht in Frage.