Selma Rautenberg

Name:

Selma Rautenberg
geb. Meier

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

10.11.1885
in Burgsteinfurt

Wohnort:

Bückeburg

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Ehefrau, ab 1940 Witwe von Leo Rautenberg

Emigration am / nach:

-
-

Deportation am / nach:

10.12.1941, Riga, Ghetto
- /

-

Anderes Schicksal:

Todesort ist nicht gesichert.

Todesdatum: / Todesort:

08.05.1945, Riga, Ghetto

Anmerkung:

Im KZ Riga verschollen; Todesdatum lt. Todeserklärung. Um 1941 Entlassung aus der Schaumburg-Lippischen Staatsangehörigkeit

Quellennachweis:

StABü L 4 Nr. 2007 u. 2040; Dep. 9 E Acc. 3/92 Nr. 81; L 121 a Nr. 4313

Leo, Selma, Ruth und Manfred Rautenberg

Leo Rautenberg, Jahrgang 1881, und seine Frau Rosa betrieben in der Schulstraße 21 zunächst ein Zigarren- und Tabakhaus und danach im selben Haus ein „Vogtländisches Gardinenhaus“. Das Ehepaar Rautenberg hatte drei Kinder. 1920 wurde Erwin geboren, es folgten 1923 Ruth und 1925 Manfred. Infolge der Geburt Manfreds verstarb kurze Zeit später seine Mutter Rosa. Leo Rautenberg heiratete 1927 in Osnabrück die aus Burgsteinfurt stammende Selma Meier.

Der Nazi-Terror machte auch vor der Familie Rautenberg nicht Halt. Leo Rautenberg sorgte dafür, dass sein Sohn Erwin 1937 nach Argentinien auswandern konnte. Infolge des Judenpogroms kam Leo 1938 ins Konzentrationslager Buchenwald, aus dem er als gebrochener Mann zurückkehrte. Das Geschäft musste aufgegeben werden und die Familie zog in die Lange Straße 75 um. Leo Rautenberg verstarb am 13.7.1940. Seine Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof war gleichzeitig die letzte Beerdigung eines Bückeburger Juden in der NS-Zeit.

Die Geschwister Ruth und Manfred sowie ihre Stiefmutter Selma verbrachten ihre letzten Lebensmonate in Bückeburg in der Obertorstraße 6. Sie gehörten im Dezember1941 dem ersten Deportationszug Bückeburgs ins Ghetto Riga an. Keiner von ihnen überlebte.

Am 5.12.2006 wurden vor dem ehemaligen Kaufhaus fünf Stolpersteine für Leo, Selma, Ruth, Manfred und Erwin Rautenberg verlegt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Erwin Rautenberg an dieser Veranstaltung nicht mehr teilnehmen.  

Am 23. Januar 2011 verstarb Erwin Rautenberg 90jährig in Los Angeles.