Adolf Wertheim

Name:

Adolf Wertheim

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

09.09.1886
in Bückeburg

Wohnort:

Bückeburg

Beruf

Textilhändler in Bückeburg, seit 1914 Inhaber der 1939 aufgelösten Fa. Albert Wertheim in Bückeburg

Verwandschaftsverhältnisse:

Witwer (1941)

Emigration am / nach:

-
-

Deportation am / nach:

00.11.1938, Buchenwald
10.12.1941, Riga, Ghetto /

-

Anderes Schicksal:

Der Todesort ist nicht gesichert. Für tot erklärt

Todesdatum: / Todesort:

08.05.1945, Riga, Ghetto

Anmerkung:

In Riga verschollen; Todesdatum lt. Todeserklärung. Um 1941 Entlassung aus der Schaumburg-Lippischen Staatsangehörigkeit. Das Textilgeschäft Adolf Wertheim musste zum 1.12.1938 schließen und 1939 verkauft werden

Quellennachweis:

StABü L 4 Nr. 2007 u. 2040; Dep. 9 E Acc. 3/92 Nr. 81; L 121 a Nr. 4470

Adolf, Elise und Gertrud Wertheim

Die Geschichte der Wertheims in Bückeburg begann 1883, als der gebürtige Thüringer Albert Wertheim zusammen mit dem Kaufmann Benario in der Langen Straße 15 ein Kaufhaus eröffnete. Als Benario in der Schulstraße 1 ein eigenes Geschäft gründete, schlug 1887 die Geburtsstunde des Kaufhauses Wertheim. Kurz vor seinem Tod 1914 übertrug er das Geschäft auf seinen Sohn Adolf.
Adolf Wertheims Tochter Gertrud, Jahrgang 1921, hatte bis zu ihrem zwölften Lebensjahr eine glückliche Kindheit. Bereits 1933 litt das väterliche Geschäft unter dem Boykott-Terror der Bückeburger Nazis. Gertrud, von allen nur Trudy genannt, bekam den neuen Wind in der Schule zu spüren Trudy musste die Marienschule in Bückeburg verlassen und begann 1936 in der Israelitischen Gartenbauschule in Hannover-Ahlem eine Lehre als Haushaltsschülerin.
Im November 1938 wurde Adolf Wertheim für Wochen ins KZ Buchenwald verschleppt, seine in der Pogromnacht schwer gedemütigte Ehefrau Elise nahm sich Anfang 1939 im Alter von nur 42 Jahren das Leben. Adolf Wertheim dachte jetzt an Emigration in die USA, doch es gelang ihm lediglich, seine Tochter Trudy Ende August 1939 ins schottische Glasgow zu seiner Schwester Lucie Goldschmidt zu schleusen.
Im Dezember 1941 wurde Adolf Wertheim von Bückeburg ins Ghetto Riga deportiert, wo er ermordet wurde.
Am 22.11.2005 wurden vor dem ehemaligen Kaufhaus drei Stolpersteine für Adolf, Elise und Gertrud Wertheim verlegt.
Gertrud Wertheim (verheiratete Trudy Galetzka) verstarb 2012 in Glasgow.