Franz Reuther

Name:

Franz Reuther

Alternative Namen:

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Geburtsdatum / -ort:

15.04.1881
in Sirbis / Thüringen

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Maurer, Stuckateur

Verwandschaftsverhältnisse:

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Emigration am / nach:

00.00.1933
Senne / Bielefeld

Deportation am / nach:

00.00.1933, Verhaftung
- /

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Anderes Schicksal:

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Todesdatum: / Todesort:

26.01.1957, Brackwede

Anmerkung:

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Quellennachweis:

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Franz Reuther stammte aus Thüringen, wo er am 15. 04. 1881 geboren wurde. Er war zunächst Maurer und seit 1921 SPD-Sekretär für Schaumburg-Lippe. Als Vorsitzender des Arbeiterbildungsvereins engagierte er sich stark für den Neubau des Forsthauses Halt als Heimstätte für die Arbeiterjugend. Er war Abgeordneter im Schaumburg-Lippischen Landtag und zeitweise auch Mitglied der Landesregierung.
Als einer der schärfsten Gegner der Nationalsozialisten sagte Reuther auf der Landtagssitzung am
16. März 1932: „In der Nationalsozialistischen Partei befinden sich die niedrigsten Verbrechernaturen.“ Und er führte weiter aus, dass in dieser Partei mindestens ein halbes Dutzend Mörder seien. Das führte zu großem Tumult bei den NSDAP-Abgeordneten; die Landtagssitzung musste unterbrochen werden. Es war klar, dass so die Nationalsozialisten in Franz Reuther einen ihrer politischen Hauptwidersacher sahen.
Franz Reuther war der erste Sozialdemokrat in Stadthagen, der verhaftet wurde; er saß länger als zwei Monate im Gefängnis.
Nach seiner Verhaftung sollte er zunächst dazu veranlasst werden, der SPD abzuschwören. Ein solcher „Lump“, wie er sagte, wollte er aber nicht werden. Reuther wurde vor die Alternative gestellt, eine Erklärung zu unterschreiben, nach der er nie wieder politisch aktiv werden wolle und das Land Schaumburg-Lippe verlassen werde; andernfalls riskiere er Zuchthaus und KZ. Unter diesem Druck stehend, unterschrieb er sie und verbrachte die Jahre von 1933 bis 1945 in Senne bei Bielefeld.
Die Nazis hatten die Absicht, ihn in einem demonstrativen Akt – Nazifahne voran – aus dem Land heraus zu bringen. Da Franz Reuther von diesem Plan erfuhr, reiste er rechtzeitig mit der Bahn nach Senne.
Nach 1945 kehrte er nach Stadthagen zurück und setzte seine politische Arbeit fort, u. a. als Landrat des Kreises Schaumburg-Lippe.  
Reuther starb am 26. 01. 1957.