Hannelore Stern

Name:

Hannelore Stern

Alternative Namen:

Lorraine
During

Geburtsdatum / -ort:

07.05.1929
in Hannover

Wohnort:

Obernkirchen

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Tochter von Lucie und Bendix Stern

Emigration am / nach:

00.00.1945
USA

Deportation am / nach:

23.07.1942, Theresienstadt, Ghetto
00.00.1944, Auschwitz /

00.00.1944, Bergen-Belsen

Anderes Schicksal:

überlebt

Todesdatum: / Todesort:

00.11.2011, New Jersey USA

Anmerkung:

Auf Transportliste (Sollliste) Obernkirchen-Hannover Ahlem für den 28.3.1942 vermerkt und mit Kreuz (verstorben?) gekennzeichnet. Nach Angabe v. 8.1.1963 am 20.7.1942 nach Tehersienstadt deportiert. 1939 Auswanderung nach Bolivien geplant. S betrieb 1956 ein Entschädigungsverfahren von den USA aus. S. Biografie. (Vgl. StABü H 44 Nr. 128)

Quellennachweis:

StABü Dep. 29 Nr. 993 u. 995

Hannelore Stern hat als einzige Obernkirchner Jüdin den Holocaust überlebt. Sie wurde 1929 in Hannover geboren und wohnte mit ihren Eltern Benno und Lucie Stern in der Neumarktstraße 23 in Obernkirchen. Ab 1938 durfte sie keine »deutsche« Schule mehr besuchen.

Hannelore war 13 Jahre alt, als sie und ihre Eltern vom Bahnhof Hannover- Linden zunächst in das KZ Theresienstadt deportiert wurden. Dort kam ihre Mutter 1943 ums Leben.

Hannelores Vater wurde 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verlegt und ist dort sehr wahrscheinlich ermordet worden.

Da Hannelore Stern in Auschwitz- Birkenau als arbeitsfähig eingestuft wurde, hatte sie eine Chance zum Überleben. Im Zuge der Räumung des Frauenlagers Auschwitz-Birkenau Ende 1944 verlegte die SS mehrere Tausend Frauen, darunter Hannelore Stern, in das KZ Bergen- Belsen. Dort wurde sie am 15. April 1945 von britischen Soldaten befreit und anschließend in die Krankenstation des Stifts Obernkirchen gebracht.

Nach ihrer Genesung wurde ihr eine kleine Wohnung in Obernkirchen zugewiesen. Das ehemalige Elternhaus wurde zu diesem Zeitpunkt noch von dem früheren SS-Mann Dr. Schulze- Noelle bewohnt. Das Haus und die Wohnungseinrichtung waren nach der Deportation der Familie von der
NS-Volkswohlfahrt verkauft worden.

Noch 1945 wanderte Hannelore Stern in die USA zu ihrem Onkel Julius Düring aus und änderte ihren Namen. Sie nannte sich nun Lorraine During. Anfang der 1950er Jahre wurde sie nach einem Restitutionsverfahren rechtmäßige Erbin des Hauses und Grundstücks ihres Vaters; beides verkaufte sie 1954.

Lorraine During starb 2011 in New Jersey, USA.