Hermann Heymann

Name:

Hermann Heymann

Alternative Namen:

Wilhelm

Geburtsdatum / -ort:

20.10.1914
in Hildesheim

Wohnort:

Stadthagen

Beruf

Verkäufer im Kaufhaus Lion

Verwandschaftsverhältnisse:

Heirat am 10.04.1937 mit Ilse Irma Mayer aus Koblenz

Emigration am / nach:

21.05.1937
Guayaquil /Ecuador

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

19.04.1960, Hannover-Ricklingen

Anmerkung:

-

Quellennachweis:

Bartels, AK Juden in STH.

Hermann Wilhelm Heymann wurde am 20. Oktober 1914 als Sohn Julius Heymanns, der in Hildesheim einen Viehhandel betrieb, und Frieda Heymanns, geb. Nussbaum, in Hildesheim geboren. Er wohnte mit seinen Eltern in der Osterstraße 11. Nach dem Besuch der jüdischen Volksschule besuchte er das Realgymnasium in Hildesheim bis zur Untersekunda (10. Klasse).  Im Anschluss daran, im Jahr 1930, begann Hermann Wilhelm eine Lehre im Textilwarenhaus Löbenstein & Freudenthal. Nach mehreren Zwischenstationen wurde er als Verkäufer beim Kaufhaus Elias Lion in Stadthagen eingestellt. Wohnhaft war er zu diesem Zeitpunkt in der Obernstraße 26, wo auch mehrere jüngere Angestellte der Firma Lion untergebracht waren.
1937 scheint er bereits seine Auswanderung nach Ecuador geplant zu haben. Er beantragte diese und veranlasste seinen Vetter, der dort bereits lebte, ihm eine (fingierte) Anstellung als technischer Leiter eines Hotels zu vermitteln.
Am 5. April 1937 trat Hermann Heymann aus der Firma Lion in Stadthagen aus, fuhr nach Hildesheim und heiratete dort am 10. April Ilse Irma Mayer aus Koblenz. Diese wurde dort am 10. Dezember 1911 geboren. Das Ehepaar Heymann erreichte am 21. Mai 1937 die Stadt Guayaquil in Ecuador. Zunächst erhielt es Unterstützung durch das jüdische Komitee; außerdem verkauften Heymanns die aus Deutschland mitgebrachten Sachen. Im Jahr 1938 folgten seine Eltern, Julius und Frieda Heymann, ihnen in die Emigration nach Ecuador. Ab April 1943 war Hermann Wilhelm Heymann dort Verkaufsreisender für eine Textilfirma. 1948 eröffnete er ein eigenes Textilgeschäft in Guayaquil.
Ihr Sohn Daniel, der heute mit seiner Familie in der Region Hannover wohnt, wurde während der Emigrationszeit geboren.
Da Hermann Wilhelm Heymann das Klima in Ecuador nicht vertrug, kehrte er 1955 mit Frau und Kind nach Deutschland zurück. Er lebte mit seiner Familie in Hannover/Ricklingen. Ab 1955 arbeitete er als Angestellter in einem Viehhandelsgeschäft in Ahlem bei Hannover. Es war wohl derselbe Betrieb, den er 1956 übernahm.
In den Jahren 1956 und 1957 erhielt er im Rahmen eines Teilvergleichs zur Abgeltung sämtlicher finanzieller Ansprüche wegen Schadens im beruflichen Fortkommen eine Kapitalentschädigung.
1960 versuchte er, darüber hinaus eine Ausgleichszahlung für Schäden an Körper und Gesundheit zu erlangen, was abgelehnt wurde. Er nahm sich am 19. April 1960 das Leben.