Meta Scheiberg

Name:

Meta Scheiberg
geb. Frank

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

05.12.1877
in Bad Oeynhausen

Wohnort:

Obernkirchen

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Ehefrau des Bernhard Scheiberg in Obernkirchen

Emigration am / nach:

-
-

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

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Todesdatum: / Todesort:

22.09.1940

Anmerkung:

Am 16.6.1933 in Obernkirchen gemeldet (andere Angabe: am 1.7.1935 zugezogen). Am 14.1.1939 nach Bielefeld abgemeldet

Quellennachweis:

StABü Dep. 29 Nr. 993 u. 995

Bernhard und Meta Scheiberg

Bernhard Scheiberg wurde 1879 in Bückeburg geboren, seine Ehefrau Meta Scheiberg, geb. Frank, 1877 in Bad Oeynhausen.
Das Ehepaar wohnte bis 1936/Anfang 1937 in der damals selbstständigen schaumburg-lippischen Gemeinde Beeke, heute Obernkirchen, Beeker Straße 18. Es musste aufgrund der NS-Verfolgungsmaßnahmen seine Wohnung verlassen, fand aber eine neue Bleibe in der Lehrerwohnung im Vorderhaus der Synagoge.
Bernhard Scheiberg handelte mit frischer Kalbs- und Schweineleber, die er nach dem Erwerb bei Schlachtungen in Obernkirchen und Umgebung zum Weiterverkauf in die Markthalle nach Hannover brachte. Diese Tätigkeit brachte ihm den Beinamen "Leber-Scheiberg" ein.
Das Ehepaar Scheiberg erlebte die „Reichspogromnacht“ 1938 unmittelbar mit, als ein SS-Mob kurz nach Mitternacht in das Synagogengebäude eindrang, die Fenster des Anbaus zertrümmerte, das Gestühl der Frauenempore nach unten in den Betsaal warf und zusammen mit anderem brennbaren Material in Brand steckte. Das Feuer brannte kontrolliert ab, so dass ein Übergreifen der Flammen auf andere Häuser in der dicht bebauten Strullstaße vermieden werden konnte. Der Rest des Mobiliars wurde auf die Straße geschmissen.
Die Fenster und Türen der Scheibergschen Wohnung, in der sich das Ehepaar eingeschlossen hatten, wurden eingeschlagen. Die SS-Schergen durchsuchten die Zimmer nach Bargeld und Utensilien, die für den Gottesdienst gebraucht wurden. Den Thoraschrein hatte man nämlich leer vorgefunden. Die Thorarollen soll der Gemeindevorsteher Leopold Lion in weiser Voraussicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht haben.
 Am 16. 01. 1939 verzog das Ehepaar Scheiberg nach Bielefeld, Blumenstraße 18, in die Wohnung von Bernhard Scheibergs Schwester Elfriede Nachmann, die dort mit ihrem Mann und ihrem Sohn lebte.
Meta Scheiberg verstarb am 22. 09. 1940 im Franziskus-Hospital Bielefeld an einer Nierenerkrankung.
Bernhard Scheiberg zog 1941 in Bielefeld in eine andere Wohnung um. Am 11. 09. 1942 wurde er in das "Judenhaus", Detmolder Straße 4, eingewiesen. Die Deportation in ein KZ blieb ihm offenbar aus Krankheitsgründen erspart. Er wurde am 12. 01. 1943 ins Israelitische Krankenhaus nach Hamburg, Schäferkampallee 29, verlegt. Hier verstarb er am 17. 02. 1943.