Ernst Silberbach
Name:
Ernst Silberbach
Alternative Namen:
-
Geburtsdatum / -ort:
09.01.1892
in Schötmar
Wohnort:
Stadthagen
Beruf
Arbeiter, Einzelhandelskaufmann
Verwandschaftsverhältnisse:
Ehemann von Johanna Silberbach u. Vater von Horst S.
Emigration am / nach:
-
-
Deportation am / nach:
13.12.1941, Riga, Ghetto
00.08.1944, Stutthof /
- , Buchenwald
Anderes Schicksal:
-
Todesdatum: / Todesort:
13.5.1945, Buchenwald
Anmerkung:
1942 Entlassung aus der Schaumburg-Lippischen Staatsangehörigkeit. Ernst Silberbach wurde am 00.00.1938 in der Aktion "Arbeitsscheu Reich" verhaftet. Eine "Familie Silberbach" lebt Anfang 1940 noch in Stadthagen. Sie wurde 1941 deportiert. Ernst S. starb nach der Befreiung des Lagers Buchenwald
Quellennachweis:
StABü L 4 Nr. 2007, 2040 u. 7903
Ernst Silberbach wurde am 9. Januar 1892 in Schötmar/Lippe geboren. Er kehrte als Invalide aus dem Ersten Weltkrieg zurück. Als Berufsbezeichnungen werden in den Akten Kaufmann und Vertreter, später auch Autoschlosser angegeben. Vor dem Umzug nach Stadthagen im Jahr 1927 lebte er mit seiner Familie in Köthen/Anhalt. Womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, ist nicht bekannt; die Invalidenrente reichte dafür sicher nicht aus. 1934 zahlte er einen sehr niedrigen Beitrag an die jüdische Gemeinde Stadthagen.
Ernst Silberbach wurde am 20. Juni 1938 in das KZ Sachsenhausen verbracht. Die Verhaftung erfolgte im Zusammenhang mit der „Aktion Arbeitsscheu“. Demnach ist er inhaftiert worden, als die Nationalsozialisten Tausende nach ihrer Ansicht „Arbeitsscheue“ verhaften ließen, um Arbeitskräfte für Steinbrucharbeiten in den verschiedenen Konzentrationslagern verfügbar zu machen. Neben Wohnungslosen und Vorbestraften befanden sich auch Juden und politische Gegner des Regimes unter den Häftlingen. Am 4. August 1938 wurde er vermutlich in ein anderes Lager gebracht und im Jahr 1939 nach Stadthagen entlassen.
Am 16. Juli 1939, nachdem auch der Sohn Horst aus dem KZ zurückgekehrt war, stellte Ernst Silberbach für sich und seine Familie einen Ausreiseantrag nach Shanghai, später nach Chile. Da er die für eine Ausreise erforderlichen Mittel nicht aufbringen konnte, scheiterte seine Auswanderung.
Am 13. Dezember 1941 wurde die Familie in das Ghetto Riga deportiert. Die dortige Sicherheitspolizei lieferte Ernst Silberbach am 9. August 1944 in das KZ Stutthof ein; von dort gelangte er am 16. August 1944 in das KZ Buchenwald. Hier starb der vollkommen abgemagerte Ernst Silberbach nach der Befreiung des Lagers am 13. Mai 1945 im US-Camp-Hospital an den Folgen langjähriger Mangel- und Unterernährung.