Heinz Leeser

Name:

Heinz Leeser

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

00.00.1921
in Vehlen

Wohnort:

Vehlen

Beruf

-

Verwandschaftsverhältnisse:

Sohn von Albert und Erna Leeser

Emigration am / nach:

00.00.1938
Argentinien

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

-

Anmerkung:

Geburtsdatum ist nicht gesichert. Beabsichtigt 1936 Emigration nach Südamerika

Quellennachweis:

StABü L 102 a Nr. 1781

Heinz Leeser, Sohn des Ehepaares Albert und Erna Leeser, wurde 1921 in Vehlen geboren. Hier lebte er bis zu seinem 17. Lebensjahr. Heinz besuchte das Gymnasium Adolfinum in Bückeburg, von dem er 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft verwiesen wurde.
Daher beschaffte ihm sein Vater ein Visum für Argentinien, wo er sofort Aufnahme fand. Heinz sollte vor Ort die Lage für ein mögliches Zufluchtsland in Südamerika für die gesamte Familie erkunden. Er entschied sich aber in weiser Voraussicht der zukünftigen politischen Entwicklung, nicht mehr ins Deutsche Reich zurückzukehren. Das ersparte ihm die willkürliche reichsweite Verhaftungsaktion am Tage nach der Pogromnacht, der u. a. sein Vater zum Opfer fiel (vergl. Biografie zu seinen Eltern). Albert und Erna Leser war danach die Flucht nach Argentinien nicht mehr möglich, so dass sie ins bitterarme Bolivien auswandern mussten.
Heinz Leeser lebte wahrscheinlich bis Ende der 1940-er Jahre ohne sie in Moisses Ville, Provinz Santa Fé, in Argentinien. Er gründete dort eine Familie mit Frau und zwei Kindern, einem Sohn und einer Tochter. Seine Mutter verstarb 1939, kurz nach der Ankunft in Bolivien. Sein Vater übersiedelte später - wahrscheinlich bald nach dem Ende des 2. Weltkriegs - zur Familie seines Sohnes nach Argentinien. Von dort aus stellten Heinz Leser und sein Vater 1946 über den Rechtsanwalt Berkowitz aus Hannover wegen der Enteignung  des Hauses Nr. 38 in Vehlen  durch das Deutsche Reich einen Antrag auf Entschädigung. Bis dahin war Mathilde Meyersberg, die Großmutter von Heinz und Schwiegermutter von Albert, die rechtmäßige Eigentümerin. Heinz und Albert waren die einzigen überlebenden Erben der Familie Meyersberg.
Vermutlich Ende der 1940-er Jahre zogen Heinz Leeser und Familie mit Albert um in einen Vorort von Buenos Aires. Heinz betrieb dort eine offenbar gut gehende Firma, in der vor allem Gegenstände aus Metall für Haus und Garten hergestellt wurden. Sein Vater Albert unterstützte ihn dabei.
Im Zusammenhang mit dem Besuch seiner Tochter, die in den 1950-er Jahren in einem Internat in der Schweiz untergebracht war, hielt sich Heinz auch in seinem Geburtsort Vehlen auf. Leider liegen darüber keinerlei weitere Information vor, da hier kein Kontakt zwischen ihm und einem Einwohner des Ortes zustande kam.
Heinz Leeser musste im Verlauf seines Lebens schwere familiäre Schicksalsschläge ertragen: Sein Sohn verunglückte bei einem Autounfall tödlich, und seine Tochter soll später bei einem Eisenbahnunglück ums Leben gekommen sein. Heinz war seitdem ein gebrochener Mann.
Sein Todesdatum ist nicht bekannt.