Sachsenhagen
Jüdisches Denkmal
Seit dem Jahr 2000 heißt die Grundschule in Sachsenhagen „Gerda-Philippsohn-Schule“. Gerda Philippsohn wurde am 24.1.1927 in Sachsenhagen als einziges Kind des jüdischen Getreidehändlers Ernst Philippsohn und seiner Frau Martha geboren. 1933 wurde Gerda eingeschult, doch bereits im November 1938 musste das elfjährige Mädchen die Schule aus Klasse 6 verlassen. Am 28.3.1942 wurde Gerda mit ihren Eltern in die Vernichtungslager im Osten deportiert. Ihr Vater starb bereits auf der Fahrt in Polen, sie selbst und ihre Mutter gelten als „verschollen“. Eventuell sind sie in Riga oder Theresienstadt ermordet worden. Seit 2011 befindet sich auf dem Schulhof der Grundschule eine Stele, die an Gerda Philippsohn erinnert.
31553 Sachsenhagen Am Ziegenbach 6
keine Angabe
Auf dem Schulhof der „Gerda-Philippsohn-Schule“, Am Ziegenbach 6, in Sachsenhagen steht der Gedenkstein. Sie können problemlos auf dem Vorplatz der Schule parken. Auch der Weg zum Schulhof ist offen. Evt. spricht Sie jemand an, weil Sie sich ungefragt auf dem Schulgelände bewegen. Man wird Ihnen aber freundlich den richtigen Weg zeigen.
Jüdischer Friedhof
Der jüdische Friedhof mit 52 Gräbern auf einer Fläche von 1245 qm liegt östlich der Stadt etwas versteckt im Dühlholz. Der Friedhof in Sachsenhagen besteht am heutigen Standort schon seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. In Sachsenhagen sind Juden seit Anfang des 17. Jh. nachweisbar. Zu der Gemeinde gehörten auch die Juden aus dem benachbarten schaumburg-lippischen Dorf Bergkirchen. 1823 bestand die jüdische Gemeinde Sachsenhagen aus 16 Männern, elf Frauen und 20 Kindern. Sachsenhagen hatte auch eine Synagoge. Nach dem Kriege wurde die Synagoge als Scheune genutzt und später zu einem Wohnhaus umgebaut. Ungewöhnlich am jüdischen Begräbnisplatz ist sein schmaler Zugang zum eigentlichen Gräberfeld, da hier ehemals ein Weg zum dahinterliegenden kleinen Dühlfeld entlang führte. Selbst 1835 wurde dieser noch als Fuhrweg benutzt, obwohl der Friedhof schon eng belegt war. Diese widerrechtliche Handlung konnte einzig durch den Hinzukauf des dahinterliegenden Gartens unterbunden werden, der noch an seinem spärlichen Bestand jüngerer Steine und an einem trennenden Grat zwischen den Gräberfeldern zu erkennen ist. Es fällt auf, daß an keinem der Grabmäler die bekannte jüdische Symbolik auftaucht. Der letzte Stein wurde in 1943 aufgestellt.
31553 Sachsenhagen Dühlfeld 23
keine Angabe
Der Friedhof liegt recht versteckt an der Strasse DÜHLFELD. Ein schmaler Weg führt zum Eingangstor des Friedhofs. Am Besten findet man diesen Weg, wenn man sich an dem Haus Dühlfeld 23 orieniert. Das Haus liegt gegenüber dem Weg zum Friedhofstor.
Synagoge
1839 wurde das Dorf Kuhlen zu Sachsenhagen eingemeindet. Im selben Jahrhundert wurde dort die jüdische Synagoge errichtet. Bis Anfang der 1940er Jahre blieb die Zahl der jüdischen Bewohner Sachsenhagens nahezu konstant; so lebten hier Anfang 1942 noch ca. 20 Personen. Im April und Juli 1942 wurden sie nach Riga bzw. Theresienstadt deportiert. Vom letzten Transport überlebte nur eine einzige Jüdin. Das ehemalige Synagogengebäude diente nach 1945 als Scheune; etwa 20 Jahre später wurde es zu einem Wohnhaus umgebaut. Form und Lage der ehemaligen Synagoge blieben aber so erhalten, dass man sie leicht als Gebäude neben dem ev.-luth. Pfarramt erkennen kann.
31553 Sachsenhagen Kuhle 1a
keine Angabe
31553 Sachsenhagen Kuhle 1a
Hagenburg
Synagoge
Im Flecken Hagenburg, westlich von Wunstorf gelegen, lebten nachweislich wenige jüdische Bewohner seit dem beginnenden 17.Jahrhundert - zumeist in sehr ärmlichen Verhältnissen. Gottesdienste hielten die wenigen Familien zunächst in einem Privathause in Steinhude ab; nach Differenzen zwischen den Gemeindeangehörigen richtete die Hagenburger Judenschaft nach 1840 einen eigenen Betsaal ein; ein Lehrer war nur zeitweise angestellt. Um 1860 lebten in Hagenburg acht jüdische Familien. 1912 wurde das Bethaus verkauft; nominell bestand die Hagenburger Gemeinde aber weiter. Etwa 20 Juden lebten zu Beginn der 1930er Jahre in Hagenburg; acht von ihnen konntren sich in die Emigration retten, sieben Hagenburger Juden mussten 1941 den Weg in die Deportation antreten und wurden ermordet. Als jüdisches Gotteshaus zu erkennen ist das Haus immer noch an seinen oben abgerundeten Fenstern. Später ist das Gebäude als Wohnhaus und längere Zeit als Poststelle genutzt worden.
31558 Hagenburg Hainholz 1
keine Angabe
31558 Hagenburg Hainholz 1