Philipp Adler (In Bearbeitung)

Name:

Philipp Adler

Alternative Namen:

-

Geburtsdatum / -ort:

00.00.1888
in Obernkirchen

Wohnort:

Obernkirchen

Beruf

Kaufmann

Verwandschaftsverhältnisse:

Sohn von Seline und Samuel Adler

Emigration am / nach:

00.00.1938
Neuseeland

Deportation am / nach:

-
- /

-

Anderes Schicksal:

-

Todesdatum: / Todesort:

00.00.1973, Neuseeland

Anmerkung:

Die Emigration erfolgte von Hildesheim aus.

Quellennachweis:

-

Philipp Adler wurde 1888 in Obernkirchen geboren. Er ging hier zur Schule. Als Freiwilliger zog er in den 1. Weltkrieg und wurde als Frontsoldat schwer verwundet.

Philipp heiratete 1922 Margarete Rothschild aus Hildesheim, deren Eltern dort ein Kaufhaus betrieben. Das junge Ehepaar zog für kurze Zeit nach Köln, kehrte aber bald wieder nach Hildesheim zurück, wo Philipp im Geschäft des Schwiegervaters "Magazin Rothschild" Beschäftigung fand. Aus der Ehe gingen die beiden Töchter Ingeborg, geb. 1923 in Köln, und Ruth, geb. 1929 in Hildesheim, hervor.

Philipps Eltern waren Seline und Samuel Adler, die um 1890 in Obernkirchen ein Geschäfts- und Wohnhaus in der Langen Straße (heute Nr. 9) bauten, in dem sie ein Textilgeschäft betrieben. In der oberen Etage wohnte die Familie mit ihren beiden Töchtern Gertrud und Hildegard sowie dem Sohn Philipp. Die Kinder wurden wahrscheinlich in diesem Haus geboren.

Samuel starb 49-jährig im Jahre 1902. Vermutlich wurde das Geschäft zunächst von seiner Frau weitergeführt, denn Philipp war zu diesem Zeitpunkt erst 14 Jahre alt. 1919 vermachte Seline das Wohn- und Geschäftshaus an ihre Schwester Betty. Deren Mann, Meier Philipp Adler, war der Bruder Samuels. Bettys Sohn Paul übernahm das Kauf- und Wohnhaus.

Philipps Mutter Seline Adler starb 1926.
Der Verkauf des Hauses an Betty und die Geschäftsübernahme durch Bettys Sohn Paul war wohl der Grund dafür, dass Philipp Obernkirchen verließ und sich im Kaufhaus seines Schwiegervaters in Hildesheim betätigte.

Philipp Adler gelang es Anfang 1938 vor dem Hintergrund der bedrohlicher werdenden politischen Verhältnisse für Deutsche jüdischen Glaubens, mit seiner Familie von Hameln aus nach Neuseeland zu fliehen. Dorthin war bereits 1936 seine jüngere Schwester Hildegard mit ihrem Mann, Julius Fürst, geflüchtet. Ihre Bürgschaft war die Voraussetzung zur Erlangung der Einreiseerlaubnis für Philipp mit Frau und Tochter Ruth.

Philipp Adler blieb auch im fernen Neuseeland mit seiner Geburtsstadt Obernkirche emotional verbunden. Er hat dort offenbar bis ins hohe Alter die Schaumburg-Lippische Landeszeitung gelesen, denn er soll 1970 einen bisher nicht auffindbaren Leserbrief zu einem Bericht mit falschen Angaben über die ehemalige Synagoge geschrieben haben.
Philipp Adler starb 1973 im Alter von 85 Jahren. Zu seiner Tochter Ruth bestehen Kontakte.


(Nach einem Text von Wilfried Bartels zur Stolpersteinverlegung in Obernkirchen. Ausführliche Informationen siehe: www.stolpersteine-obernkirchen.de)

Quellen:
"Jüdisches Leben in der Provinz" von Rolf-Bernd der Groot
Auskunft des Stadtarchivs der Stadt Hildesheim per E-Mail vom 9. 6. 2017
Auskunft der Tochter Ruth Adler, verh. Filler, per E-Mails vom 4. 4. 2015 und 15. 6.  und 11. 9. 2016
"Juden in Obernkirchen - Wo sind sie geblieben", S. 25, Wettbewerbsbeitrages der Klasse 8 der Albert-Schweitzer-Schule Obernkirchen 1988/89 "