Stadthagen
Jüdischer Friedhof
Jüdischer Friedhof: Die ersten Juden in Stadthagen werden im 15. Jahrhundert erwähnt. Sie lebten hier als Menschen minderen Rechts. Die Lage eines älteren Begräbnisplatzes ist nicht genau bekannt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde ein neuer Friedhof angelegt, der sich heute an der Seilerstraße, Ecke Parkstraße gegenüber der Festhalle befindet. Die Parkstraße wurde früher im Volksmund „Judentwegte“ genannt. Der Friedhof zählt 73 Grabsteine. 1956 und 1975 wurden Grabsteine umgestoßen oder geschändet.
31655 Stadthagen an der Seilerstraße, Ecke Parkstraße
keine Angabe
An der Seilerstraße gegenüber dem Haus Nr. 6 und gegenüber der Festhalle, befindet sich an der Ecke zur Parkstraße der jüdische Friedhof.
Stolpersteine
HIER WOHNTE | CLARA ASCH | JG. 1881 | DEPORTIERT 1942 | ERMORDET IN | AUSCHWITZ
31655 Stadthagen, Niedernstraße 31
HIER WOHNTE | PAULINE ASCH | JG. 1871 | DEPORTIERT 1942 | ERMORDET IN | AUSCHWITZ
31655 Stadthagen, Niedernstraße 31
HIER WOHNTE | JOHANNE ESSMANN | GEB. MEYER | JG. 1883 | DEPORTIERT 1942 | GHETTO WARSCHAU | ERMORDET
31655 Stadthagen, Krebshägerstraße 38
HIER WOHNTE | ADOLF GOLDSCHMIDT | JG. 1879 | DEPORTIERT 1942 | GHETTO WARSCHAU | ERMORDET
31655 Stadthagen, Obernstraße 26
HIER WOHNTE | MALCHEN GOLDSCHMIDT | GEB. NUSSBAUM | JG. 1878 | DEPORTIERT 1942 | GHETTO WARSCHAU | ERMORDET
31655 Stadthagen Obernstraße 26
HIER WOHNTE | ANNA HEIMANN | GEB. MOOSBERG | JG. 1899 | FLUCHT 1939 | ENGLAND | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Marktstraße 3
HIER WOHNTE | HERMANN HEYMANN | JG. 1914 | FLUCHT 1937 | ECUADOR | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Obernstraße 26
31655 Stadthagen Gartenstraße 20
HIER WOHNTE | HERBERT JONAS | JG. 1917 | "SCHUTZHAFT" 1938 | BUCHENWALD | FLUCHT 1939 | HOLLAND | VERSTECKT/ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Am Stadtpark 10
HIER WOHNTE | ALFRED KATZ | JG. 1905 | "SCHUTZHAFT" 1938 | BUCHENWALD | FLUCHT 1938 | USA
31655 Stadthagen Bahnhofstr. 15
HIER WOHNTE | MARIE SOPHIE | KATZ | GEB. RINKE | JG. 1906 | FLUCHT 1938 | USA
31655 Stadthagen Bahnhofstr. 15
HIER WOHNTE | HANS LACHMANN | JACK LANGHAM | JG. 1918 | FLUCHT 1939 | ENGLAND
31655 Stadthagen Bahnhofstr. 43
HIER WOHNTE | ELIAS LION | JG. 1879 | "SCHUTZHAFT" 1938 | BUCHENWALD | DEPORTIERT 1942 | GHETTO WARSCHAU | FÜR TOT ERKLÄRT
31655 Stadthagen Marktstraße 3
HIER WOHNTE | HANNA LILIENFELD | JG. 1922 | DEPORTIERT 1942 | GHETTO WARSCHAU | ERMORDET IN | AUSCHWITZ
31655 Stadthagen Am Markt 8
HIER WOHNTE | PAULA LILIENFELD | GEB. WOLF | JG. 1888 | DEPORTIERT 1942 | THERESIENSTADT | ERMORDET IN | AUSCHWITZ
31655 Stadthagen Am Markt 8
HIER WOHNTE | FRIEDA LÖHNBERG | JG. 1887 | DEPORTIERT 1941 | RIGA | ERMORDET
31655 Stadthagen Am Markt 8
31655 Stadthagen Obernstraße 39
HIER WOHNTE | JULI MEIER | GEB. ROSENBAUM | JG. 1892 | FLUCHT 1937 | USA | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Obernstraße 39
31655 Stadthagen Obernstraße 39
HIER WOHNTE | EMMA PHILIPP | GEB. STORCH | JG. 1894 | FLUCHT 1939 | ENGLAND
31655 Stadthagen Bahnhofstr. 43
HIER WOHNTE | FLORA PHILIPPSOHN | GEB. GIFT | JG. 1868 | DEPORTIERT 1942 | THERESIENSTADT | TOT 23.7.1943
31655 Stadthagen Obernstraße 17
HIER WOHNTE | HERMANN | PHILPPSOHN | JG. 1862 | GEDEMÜTIGT/ENTRECHTET | TOT 28.8.1941
31655 Stadthagen Obernstraße 17
HIER WOHNTE | HERBERT POMMER | JG. 1907 | VERHAFTET 1938 | SOG. RASSENSCHANDE | ZUCHTHAUS BREMEN | DEPORTIERT 1943 | AUSCHWITZ | ERMORDET 2.1.1944
31655 Stadthagen Nordstraße 3
HIER WOHNTE | LOUISE POMMER | GEB. NORD | JG. 1906 | "SCHUTZHAFT" 1934 | GEFÄNGNIS STADTHAGEN | ENTLASSEN 1934
31655 Stadthagen Nordstraße 3
HIER WOHNTE | BERTHA ROSENFELD | GEB. HAHN | JG. 1861 | DEPORTIERT 1942 | THERESIENSTADT | TOT 14.9.1944
31655 Stadthagen Wallstraße 3
31655 Stadthagen Wallstraße 3
31655 Stadthagen Wallstraße 3
HIER WOHNTE | GERTRUD | ROSENFELD | GEB. WOLF | JG. 1899 | UNFREIWILLIG VERZOGEN | 1938 BERLIN | DEPORTIERT 1942 | TRAWNIKI | ERMORDET IN | PIASKI
31655 Stadthagen Westernstraße 12
HIER WOHNTE | IRMA ROSENFELD | GEB. LEBENSTEIN | JG. 1903 | DEPORTIERT 1941 | RIGA | STUTTHOF | BEFREIT/ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Wallstraße 3
HIER WOHNTE | KURT ROSENFELD | KENNETH RAPLEY | JG. 1929 | KINDERTRANSPORT 1939 | ENGLAND
31655 Stadthagen Westernstraße 12
HIER WOHNTE | LIESEL ROSENFELD | JG. 1933 | DEPORTIERT 1941 | RIGA | ERMORDET IN | AUSCHWITZ
31655 Stadthagen Wallstraße 3
HIER WOHNTE | WILHELM ROSENFELD | JG. 1896 | DEPORTIERT 1941 | RIGA | ERMORDET IN | AUSCHWITZ
31655 Stadthagen Wallstraße 3
HIER WOHNTE | LOTTE SCHINDEL | GEB. ROSENFELD | JG. 1922 | FLUCHT 1939 | ENGLAND
31655 Stadthagen Westernstraße 12
HIER WOHNTE | ELSE SCHMITZ | GEB. MEYER | JG. 1907 | FLUCHT 1937 | ARGENTINIEN
31655 Stadthagen Probsthäger Straße 1
HIER WOHNTE | JOHANNE SCHMITZ | GEB. LILIENFELD | JG. 1864 | GEDEMÜTIGT/ENTRECHTET | TOT 21.1.1940
31655 Stadthagen Probsthäger Straße 1
HIER WOHNTE | KARL SCHMITZ | JG. 1906 | FLUCHT 1937 | ARGENTINIEN
31655 Stadthagen Probsthäger Straße 1
31655 Stadthagen Probsthäger Straße 1
HIER WOHNTE | ERNST SILBERBACH | JG. 1892 | VERHAFTET 1938 | AKTION "ARBEITSSCHEU REICH" | SACHSENHAUSEN | DEPORTIERT 1941 | RIGA/STUTTHOF | 1944 BUCHENWALD | BEFREIT | TOT 13.5.1945
31655 Stadthagen Enzer Straße 24
HIER WOHNTE | HORST SILBERBACH | JG. 1921 | "SCHUTZHAFT" 1938 | BUCHENWALD | SACHSENHAUSEN | DEPORTIERT 1941 | RIGA | 1944 STUTTHOF | BEFREIT/ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Enzer Straße 24
HIER WOHNTE | JOHANNA HEDWIG | SILBERBACH | GEB. SCHULZ | JG. 1891 | DEPORTIERT 1941 | RIGA | 1944 STUTTHOF | ERMORDET
31655 Stadthagen Enzer Straße 24
HIER WOHNTE | HEDWIG STEINBERG | GEB. KATZ | JG. 1901 | FLUCHT 1937 | HOLLAND | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Marktstraße 3
HIER WOHNTE | ERICH STERN | JG. 1914 | "SCHUTZHAFT" 1938 | BUCHENWALD | FLUCHT 1939 | ENGLAND | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Obernstraße 26
31655 Stadthagen Probsthäger Straße 1
HIER WOHNTE | EMILIE TRAUTMANN | GEB. LION | JG. 1885 | FLUCHT 1939 | CHILE | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Am Stadtpark 10
HIER WOHNTE | HANS TRAUTMANN | JG. 1912 | FLUCHT 1939 | CHILE | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Am Stadtpark 10
HIER WOHNTE | MORITZ TRAUTMANN | JG. 1884 | "SCHUTZHAFT" 1938 | BUCHENWALD | FLUCHT 1939 | CHILE | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Am Stadtpark 10
HIER WOHNTE | FRITZ WEINBERG | JG. 1913 | "SCHUTZHAFT" 1938 | BUCHENWALD | FLUCHT 1939 | ENGLAND | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Obernstraße 26
HIER WOHNTE | RUDOLF WEINBERG | JG. 1922 | FLUCHT 1938 | USA | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Obernstraße 26
HIER WOHNTE | RUDOLF WEINBERG | JG. 1909 | "SCHUTZHAFT" 1938 | BUCHENWALD | FLUCHT 1939 | ENGLAND | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Am Markt 8
HIER WOHNTE | RUTH WEINBERG | GEB. LILIENFELD | JG. 1917 | DEPORTIERT 1942 | GHETTO WARSCHAU | FÜR TOT ERKLÄRT
31655 Stadthagen Am Markt 8
HIER WOHNTE | HERBERT WILDAU | JG. 1909 | FLUCHT 1937 | ARGENTINIEN | ÜBERLEBT
31655 Stadthagen Obernstraße 26
HIER WOHNTE | ANTONIE WOLF | GEB. HEINEBERG | JG. 1871 | DEPORTIERT 1942 | THERESIENSTADT | 1942 TREBLINKA | ERMORDET
31655 Stadthagen Bahnhofstr. 22
HIER WOHNTE | BERTHA WOLF | GEB. NATHAN | JG. 1855 | GEDEMÜTIGT/ENTRECHTET | TOT 3.11.1941
31655 Stadthagen Am Markt 6
HIER WOHNTE | JOHN WOLF | JG. 1890 | DEPORTIERT 1942 | THERESIENSTADT | ERMORDET IN | AUSCHWITZ
31655 Stadthagen Am Markt 6
HIER WOHNTE | MAX WOLF | JG. 1865 | DEPORTIERT 1942 | THERESIENSTADT | 1942 TREBLINKA | ERMORDET
31655 Stadthagen Bahnhofstr. 22
Synagoge
Ehemalige Synagoge - Erinnerungs- und Lernort - Seit dem späten Mittelalter leben in Stadthagen jüdische Familien. Um 1700 wirkte in der Stadt der Rabbiner Joseph Stadthagen, der als rabbinische Autorität weit über die Landesgrenzen bekannt war. Erst 1858 gelang der jüdischen Gemeinde der Bau einer eigenen Synagoge hinter dem Haus in der Niedernstraße 19. Am 5. Mai 1858 wurde sie mit einer Predigt des Rabbiners Dr. Hermann Joel feierlich eingeweiht. 80 Jahre lang war sie das Zentrum des religiösen Lebens der Juden in der Stadt. Als Anfang 2007 ein Schaumburger Künstler anregte, ein zentrales Denkmal für die jüdischen Opfer im Landkreis Schaumburg zu errichten, entspann sich eine intensive öffentliche Diskussion. Unter der Leitung der Schaumburger Landschaft wurde eine Projektgruppe gebildet, die drei große Veranstaltungen in Stadthagen organisierte. Als vor Beginn der Diskussion bekannt wurde, dass die ehemalige Synagoge als Warenlager nicht weiter benötigt wurde, rückte sie in das Zentrum der Überlegungen. Am Ende wurde in einem breiten Konsens empfohlen, dass die Synagoge zu einem Dokumentations-, Gedenk- und Lernort über die NS-Herrschaft und ihre Opfer in Schaumburg umgebaut und dass alle schon bestehenden Erinnerungsorte im Landkreis vernetzt werden sollen. Mit einem einstimmigen Beschluss bestätigte der Rat der Stadt Stadthagen diese Vorschläge. Am 18.11.2008 fand die Gründungsversammlung des „Fördervereins ehemalige Synagoge Stadthagen“ statt.
31655 Stadthagen Niedernstraße 19 Zugang über die „Gasse zur alten Synagoge“ zwischen Niedernstraße und Schulstraße
keine Angabe
Die ehemalige Synagoge hinter dem Gebäude Niedernstraße 19 erreichen Sie über die „Gasse zur alten Synagoge“ (zwischen den Häusern Niedernstraße 21 - 23 und Schulstraße 6 – 7). Das Haus Schulstraße 6a liegt an der Gasse und an dem gegenüberliegenden Platz befindet sich die Alte Synagoge.
Widerstand
Widerstandskämpfer Eberhard von Breitenbuch: (1910-1980): Der aus dem thüringischen Uradel stammende Eberhard von Breitenbuch hatte als Wehrmachtsoffizier am 11. März 1944 ein Attentat auf den Diktator Adolf Hitler versucht. Eine Lagebesprechung unter Teilnahme von Breitenbuchs in Hitlers Berghof war auf dem Obersalzberg angesetzt. Von Breitenbuch, der zum Kreis der Widerstandskämpfer gegen Hitler zählte, wollte den Diktator mit einer Pistole töten. Jedoch wurde von Breitenbuch als Ordonnanzoffizier letztlich nicht vorgelassen. Der Schuss fiel nicht. Von Breitenbuch, der nicht aufflog, scheiterte ebenso wie vier Monate später Claus Schenk Graf von Stauffenberg. 1952 erbte Eberhard von Breitenbuch das Rittergut Remeringhausen. Hier lebte der Oberforstmeister bis zu seinem Tod. Seit 2015 heißt die Fläche zwischen Schloss und Zehntscheune „Eberhard-von-Breitenbuch-Platz“.
31655 Stadthagen Eberhard-von-Breitenbuch-Platz
keine Angabe
31655 Stadthagen Eberhard-von-Breitenbuch-Platz
Nach politischen Opfern benannte Straßen: Hierbei handelt es sich um die Georg-Bartels-Straße, die Emil-Biegel-Straße und die Wilhelm-Bartels-Straße. Die Umbenennung dieser Straßen erfolgte unmittelbar nach Kriegsende. Georg Bartels war Heringsfänger und Binnenschiffer. Als Arbeitsloser schloss er sich der KPD an und war von 1928 bis 1933 in das Bürgervorsteherkolleg der Stadt Stadthagen gewählt worden. Bereits 1933 war er mehrere Monate im Gefängnis. Nach dem 20. Juli 1944 wurde er wieder verhaftet, musste unter schlimmsten Bedingungen Zwangsarbeit für die Firma Rentrop leisten und wurde danach in das KZ Sachsenhausen, später nach Ladelund deportiert. Dort ist er 1944 halb verhungert umgekommen.
31655 Stadthagen Georg-Bartels-Straße
keine Angabe
31655 Stadthagen Georg-Bartels-Straße
Nach politischen Opfern benannte Straßen: Hierbei handelt es sich um die Georg-Bartels-Straße, die Emil-Biegel-Straße und die Wilhelm-Bartels-Straße. Die Umbenennung dieser Straßen erfolgte unmittelbar nach Kriegsende. Wilhelm Bartels, ein Bruder von Georg, arbeitete bei der Firma Rentrop. Er war dort Betriebsrat, Mitglied der Metallarbeitergewerkschaft und der SPD. Ende 1943 sagte er zu einem Kollegen, dass Deutschland den Krieg nicht gewinnen werde. Er wurde denunziert, verhaftet und wegen „Wehrkraftzersetzung“ in Berlin zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Zuchthaus Celle wurde er am 30. Januar 1945 umgebracht.
31655 Stadthagen Wilhelm-Bartels-Straße
keine Angabe
31655 Stadthagen Wilhelm-Bartels-Straße
Nach politischen Opfern benannte Straßen: Hierbei handelt es sich um die Georg-Bartels-Straße, die Emil-Biegel-Straße und die Wilhelm-Bartels-Straße. Die Umbenennung dieser Straßen erfolgte unmittelbar nach Kriegsende. Emil Biegel stammt aus der Nähe von Posen. Er fand Arbeit als Betriebsaufseher im Nienstädter Steinbruch, wurde aber bald arbeitslos. Auch er schloss sich der KPD an und wurde 1933 mehrfach verhaftet. Im Gefängnis gab er eine Kampfschrift für die Mitgefangenen heraus, wurde verraten und ins Zuchthaus Hameln gebracht. Dort wurde er 1936 zu Tode gequält.
31655 Stadthagen Emil-Biegel-Straße
keine Angabe
31655 Stadthagen Emil-Biegel-Straße
In der Grünanlage auf dem östlichen Stadtwall befindet sich seit 1960 ein hoher, rechteckiger Gedenkstein an die Opfer der Nazi-Diktatur. Er wurde auf Beschluss des Stadtrats errichtet. Die Initiative war von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes ausgegangen. Die Inschrift lautet: „Den Opfern der Nazi-Diktatur zum Gedenken. Sie kämpften für Freiheit, Recht und Menschenwürde.“ Der zweite Satz macht deutlich, dass es sich um ein Denkmal für die politische Opposition, den politischen Widerstand handelt. Auch in Stadthagen gab es einige NS-Gegner. Ab 1933 wurden sie mehrfach in sog. Schutzhaft genommen; die Listen der Verhafteten enthielten bis zu 40 Namen. Zu ihnen gehörten immer wieder Kommunisten wie Karl Meier und Karl Henze, Sozialdemokraten wie Franz Reuther oder Karl Kunkel und der Unternehmer Heinrich Seegers. Sie verbrachten z.T. lange Zeit in Gefängnissen, Zuchthäusern und Konzentrationslagern oder wurden, wie Franz Reuther, mit der Familie aus dem Land Schaumburg-Lippe vertrieben.
31655 Stadthagen Schulstraße 6 Stadtwall - östliche Seite
keine Angabe
In der Höhe des Hauses Schulstrasse 6 in Stadthagen befindet sich am Stadtwall ein Parkplatz. In diesem Bereich, aber auf dem Stadtwall selbst – finden Sie das Denkmal.
Zwangsarbeiter
Gräber von Zwangsarbeitern: In fast allen Betrieben Stadthagens arbeiteten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, zuerst und vor allem aus Polen und der damaligen Sowjetunion. Auf dem Höhepunkt waren es wohl mehr als 600 Menschen. Manche von ihnen starben hier in Stadthagen, andere im Krankenlager Rehren. Auf dem Martini-Friedhof findet man ein Gräberfeld mit den Namen von 46 Toten, darunter 19- und 20jährige. Die Todesursachen sind, bis auf die einer Gruppe, die an Alkoholvergiftung starb, unbekannt. Eine am 8. Mai 2015, dem 70. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands, aufgestellte Informationstafel erinnert an das Schicksal dieser Menschen.
31655 Stadthagen St. Martini-Friedhof Ostring oder Martin-Luther-Straße
keine Angabe
31655 Stadthagen Ostring: Am Ostring gibt es einen Parkplatz von dem aus auch ein Zugang zum St. Martini-Friedhof möglich ist (Strasse überqueren). Auf dem Friedhof ca. 100m nach Westen und dann ca. 50m nach Norden. Alternativ wäre der Zugang über die Martin-Luther-Straße / Am Kirchhof möglich. Von hier aus ist ein weiterer Weg, ca. 350m, Richtung Osten erforderlich. Das Gräberfeld liegt etwas versteckt.